Zwei Bilder aus Familienbesitz, eine in Öl ausgeführte Vorstudie zum Historiengemälde Der Schwur des Kronstädter Rates auf das Reformationsbüchlein (1898) und ein Gemälde mit dem Titel Während der Predigt (1893), beides eigenhändige Werke des Malers Fritz Schullerus, sind unserer Kirchengemeinde in jüngster Zeit überantwortet worden. Die beiden Gemälde, einst im Besitz des Hermannstädter Stadtpfarrers Dr. Adolf Schullerus, wurden von den Nachkommen der Familie des Adolf und der Malerin Trude Schullerus, Konrad, Cornelia, Johanna, Katharina, Maria und Anna Möckel, überreicht und haben im Juni dieses Jahres Aufnahme in die Gemäldesammlung unserer Gemeinde gefunden.
Die Kunstwerke sind ein wertvolles Zeugnis aus den Händen des Ausnahmetalents Fritz Schullerus. Sie sind insbesondere durch die gewichtige Rolle, die der Schwur des Kronstädter Rates für das Selbstverständnis unserer Gemeinde spielt, eng an sie gebunden. Die Vorstudie bietet einen unverhofft intimen Einblick in den Arbeitsprozess an dem uns so vertrauten, in der Schwarzen Kirche ausgestellten Historiengemälde. Das zweite Gemälde, Während der Predigt, ergreift die Stimmung eines dörflichen Gottesdienstes auf einzigartige Weise: das Licht, die Stille, die inneren Stimmen der Teilnehmer und die Würde der jahrhundertealten Gemäuer.
Wir sind für die wertvolle Spende außerordentlich dankbar und werden die Objekte in der Zukunft gemeinsam mit den übrigen Sammlungsbeständen bewahren, verantwortungsbewusst pflegen und präsentieren.
von Ágnes Ziegler