Konrad Möckel (1892-1965) prägte als leitende Pfarrerpersönlichkeit um die Mitte des 20. Jahrhunderts das geistige Leben unserer Gemeinde nachdrücklich. Zu seiner theologischen Führungsrolle gehörte, dass er auch entschlossen zivilgesellschaftliche Verantwortung übernahm.
Nach der Entlassung aus der Haft, die er infolge seiner Verurteilung in dem berüchtigten, als Schwarze-Kirche-Prozess in die Geschichte eingegangenen Schauprozess von 1957 antreten musste, wurde er nach Deutschland gerettet.
Dank des Wohlwollens der Nachkommen ist ein Gemälde, das der Malerin Trude Schullerus zugeschrieben wird und das Möckel in seinen jungen Jahren als Kronstädter Stadtpfarrer darstellt, jüngst als Schenkung in den Besitz der Kirchengemeinde übergegangen.
Stadtpfarrer Möckel ist darauf im Dreiviertelprofil dargestellt, gekleidet in das siebenbürgische Pfarrerornat, mit der Heiligen Schrift in der Hand, entschlossen in die Ferne blickend. Eindrucksvoll wird der Stadtpfarrer vor einem osmanischen Teppich abgebildet. Dabei wirkt der Teppich nicht bloß repräsentativ, dank seiner Eleganz und Farbenpracht, sondern er fungiert als Identifikationsmerkmal schlechthin, ist doch die Schwarze Kirche berühmt für ihre große Sammlung solcher Teppiche.
Das Gemälde hängt nun in den Amtsräumlichkeiten der Kirchengemeinde, erfreut und erinnert, inspiriert und fordert zum Nachdenken heraus.
Wir bedanken uns bei der Familie herzlich für diese großzügige Stiftung!