von Steffen Schlandt
Genau 85 Jahre sind seit dem Einbau der Einschenk-Orgel in der Blumenauer Kirche verstrichen. Auf in Zeitungspapieren umwickelten Ziegelsteinen, die den Balg beschweren, kann man die Tagesmeldungen vom Februar 1939 lesen : „König Karl II. unbesiegbares Rumänien“ und viele Auslandsmeldungen.
Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges baute der Kronstädter Orgelbauer Carl Einschenk sein letztes Werk – eine zweimanualige pneumatische Orgel. Dabei modernisierte er die vorhandene, alte Orgel und erweiterte sie auf 15 Register.
In den drei Etappen, die nun die Restaurierung betrafen, wurden ein neuer Motor eingebaut, der Windkanal umgebaut und vereinfacht und die spröden Ledermembranen und undichten Papierfolien mussten ersetzt werden. Alle Bleikondukten zu den Pfeifen wurden überprüft und revidiert, Windladen wurden ausgebessert und gereinigt. Die alte Tonhöhe von a= ca. 433 Herz wurde auf die nun gültige Höhe von a= 440 Hz angehoben, um auch gemeinsam mit anderen Instrumenten musizieren zu können. Die letzte Etappe war der Intonation der Pfeifen gewidmet: alle 15 Register wurden hinsichtlich ihres Klangcharakter angeglichen und neu gestimmt.
Da nun diese Restaurierung ziemlich genau 85 Jahre nach der Einweihung der Orgel stattgefunden hat, haben wir zur Erinnerung an diese überraschende Fügung eine weitere Zeitung, und zwar ein Exemplar der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien vom 27. Februar 2024, in der Orgel abgelegt.
Ab diesem Frühjahr freuen wir uns, alle 982 Pfeifen in neuem Glanz hören zu können und durch ihren Klang den Gottesdienst bereichert zu wissen.
Ein herzlicher Dank gilt allen, die diese Orgel gewartet, gepflegt und nun restauriert haben:
Arnulf Einschenk, Barbara Dutli und COT Honigberg (Magyar Árpád & Team).